Wie seht Ihr das, Ihr Neulinge?

(07. November 2018) – Nun wird es kalt draußen, doch mancher Zahntechniker hinter seinem Bunsenbrenner, den warmen Keramiköfen im Rücken, bekommt davon gar nicht viel mit. Der Techniker mit Stöpsel im Ohr, mit Augen und Hingabe auf die Arbeit gerichtet, der Chef ebenso konzentriert mit Telefon und Zahnarzt am Ohr. So eingenommen vom täglichen Laboraltag, vergessen die Zahntechniker oft die Welt um sich herum.

Doch der ein oder andere hat nun zu Anfang September einen neuen Auszubildenden eingestellt, das erfordert Aufmerksamkeit.

Die Wege zwischen Material und der Reparatur auf dem Tisch sind Routine. Das Hin- und Herwechseln zwischen den Arbeiten - was mach ich wann? Wie die Zeit nutzen? Denn Zeit ist etwas, was Zahntechniker grundsätzlich wirklich nicht haben. Doch genau in dem Moment tritt auch noch ein neuer Azubi in die Laborräume ein, alles ist neu, unbekannt, nicht nur fachlich, auch emotional wirken neue Einflüsse auf den jungen Menschen ein, der nun den Weg anpeilt, den Sie täglich im Sprint nehmen und dabei alle 5 Minuten die Richtung wechseln. Und erwarten, dass er mithält… geht das?

Wir haben uns zwei frischgebackene Auszubildende rausgepickt und gefragt, wie es ihnen zu Beginn ihrer Laufbahn als Azubi ergangen ist:

„Seit heute modelliere ich Kronen auf einem Gipsmodel, für das ich über eine Woche lang im Gips-Raum stand, um es blasenfrei auszugießen und nun ist es mir heruntergefallen und zerbrochen!“

„Einerseits hatte ich mich auf die täglichen handwerklichen Herausforderungen gefreut, andererseits hätte ich aber nicht gedacht, dass diese am Anfang so anstrengend sein würden.“

„Es ist eine Riesenumstellung, wenn du den Schulalltag mit unserem neuen Berufsleben vergleichst. Jeden Tag acht Stunden körperlich und geistig zu arbeiten, klang für mich zuerst nach einer unlösbaren Aufgabe…“

„Jetzt heißt es nicht mehr nur Theorie, sondern auch das Gelernte in der Praxis anzuwenden.“

„Mich motivierte schon lange vor der Ausbildung die Idee, technische und medizinische Möglichkeiten zu nutzen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Jetzt habe ich die Gelegenheit, das in Zukunft umzusetzen.“

„Die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten bieten auch nach der Ausbildung Raum für persönliche Weiterentwicklung.“

„Wenn man das Ziel, hat Zahntechniker zu werden, und auch Durchhaltevermögen besitzt, wird man schnell mit Erfolgen belohnt, die mögliche Misserfolge aufwiegen.“

Warum ist es wichtig, zuzuhören?

Viele Probleme, die sich am Anfang zeigen, können ganz simpel durch einfache Kommunikation aus der Welt geschafft werden. Versetzen Sie sich einmal zurück in Ihren eigenen Start in die Zahntechnik. Unsicherheit und Überforderung prägen die erste Zeit. Da hilft es, wenn Sie Ihren Azubi einfach mal fragen, ob alles gut ist und ob er oder sie sich wohl fühlt. Dies hat schon eine große Wirkung auf die empfundene Wertschätzung in Ihrem Labor. Viele Auszubildende brechen ihre Ausbildung noch vor der Zwischenprüfung ab. Nehmen Sie sich die Zeit, einen kleinen Sprung aus der Routine zu wagen und sprechen Sie Ihr neues Teammitglied offen auf seine Befindlichkeit an. Wir wissen, dass Zeit eines der kostbarsten Güter an der Zahntechniker-Front ist. Aber glauben Sie uns, diese Zeit auch des Gesprächs ist gut investiert und am Ende des Tages einfach wichtig.

Wir danken Friederike und Marie für die Schilderung ihrer Eindrücke und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und Spaß in der Zahntechnik!

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