Wir stellen uns den Herausforderungen

(10. Juni 2018) – Ende Mai sind wir, Thomas Breitenbach, Zahntechniker-Innung Nord und Rainer Struck, Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung, auf dem Verbandstag des VDZI von der Mitgliederversammlung in Düsseldorf in den Vorstand des VDZI gewählt worden. Auch an dieser Stelle möchten wir uns bei den Vertretern der anderen im VDZI organisierten Innungen für das große Vertrauen in uns bedanken.

Neben allen bisherigen und zukünftigen Aufgaben auf Landesebene, welche nun noch effektiver mit der Bundesebene verknüpft werden können, bedeuten diese Ämter weitere Aufgaben für uns beide, das heißt, weitere Verantwortung für das Gestalten der politischen Rahmenbedingungen für unser Handwerk zu übernehmen.

Nachdem die neue Bundesregierung mit einiger Verspätung ihre Arbeit aufgenommen hat, trägt der VDZI den zuständigen Ministerien in Wirtschaft und Gesundheit seine Positionen vor.

Was sind unsere neuen Aufgaben?

Im Wesentlichen sind es keine wirklich neuen Aufgaben, sondern es sind die Fortführungen und Vertiefungen dessen, was unsere Vorgänger bereits erarbeitet haben.

Im Vordergrund steht für uns das aktuelle Positionspapier des VDZI und seiner Agenda für die Politik, welches dieser seit der Bundestagswahl vorliegt. Wir halten diese Agenda für ein sehr gutes Programm und werden es mit neuer Kraft und neuen Ideen weiter vorantreiben.

Sie finden die Agenda unter: Politik in konkreten Schritten (https://www.vdzi.net/positionen.html)

Im Folgenden ein paar Beispiele unserer Arbeitsthemen. Als erstes ein Beispiel für das Zusammenspiel von Landes- und Bundesebene:

2015 wurde von der Enquete Kommission des nordrhein-westfälischen Landtages zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW an den Landesinnungsverband NRW die Frage gestellt, vor welchen Herausforderungen das Zahntechnikerhandwerk im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung steht und welche Rahmenbedingungen hierfür wichtig erscheinen.

Daraufhin wurde gemeinsam mit dem VDZI eine umfassende Stellungnahme erarbeitet, welche in weiten Teilen im Abschlussbericht dieser Kommission abgebildet wurde.

Die Ergebnisse im Abschlussbericht dieser Enquete Kommission beschreiben nun normativ wirkende Handlungsempfehlungen, denen alle Parteien des Landtages zugestimmt haben.

Die wichtigsten Punkte:

- Klares ja zum Meister als ordnungspolitisches Instrument der Gefahrenabwehr in der Gesundheitspolitik

- Abbau von Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten von Handwerk sowie KMU`s

- Die Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen

- Die Prüfung und Weiterentwicklung der Leistungserbringung durch Handwerk und Ärzteschaft im Sinne der Patientinnen und Patienten

- Die Qualitätssteigerung in Aus- und Fortbildung

- Die Förderung der dualen Ausbildung

Ein weiteres Beispiel der aktuell wichtigen Themen ist z.B. das Mono-MVZ oder Z-MVZ, also ein Medizinisches Versorgungszentrum, welches ausschließlich zahnärztliche Leistungen anbietet. Hier ist ein schnell wachsender Trend zu weiterer Vergewerblichung des medizinischen Heilberufes in der Zahnersatzversorgung vorhersehbar, mit nicht absehbaren, massiven Schädigungen der gewerblichen Dentallabore, sowie der kleineren Praxiseinheiten bei den Zahnärzten und somit der Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten.

Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit ist das klare Angebot unseres Berufsstandes.

Hier ist die Politik gefordert, den Trend zur Vergewerblichung der Heilberufe wieder umzukehren, denn wer wohnortnahe Versorgungsstrukturen will, muss den Marktzugang für renditeorientierte Fremdkapitalgeber verhindern.

Ein weiterer wichtiger Fokus liegt natürlich auf der Vergütung der Vertragsleistungen im BEL II 2014. Gravierende Veränderungen waren auch durch Schiedsamtsverfahren auf Bundes- und Landesebene nicht zu erreichen, so dass nach neuen Wegen gesucht werden muss.

Dieses sind nur 3 Beispiele und ein kleiner Teil der vielfältigen und sich ständig verändernden Aufgabenstellungen, die der VDZI für uns berufspolitisch betreut und managt.

Sie stehen aber exemplarisch für den hohen Stellenwert dieser Arbeit, die weitestgehend im Verborgenen stattfindet. Über unsere Arbeitsweise möchten wir aber trotzdem etwas Licht ins „Dunkel“ bringen. Neben unseren monatlichen Vorstandssitzungen in der Geschäftsstelle des VDZI im Haus des Deutschen Handwerks finden wöchentliche Telefonkonferenzen von 1 – 2 Stunden statt, um die vielfältigen Themen stets auf dem aktuellen Stand halten zu können. Hinzu kommen Klausurtagungen des Vorstandes und Arbeitsgruppentreffen, die sich in Zukunft auch wieder vermehrt aus Innungsmitgliedern zusammensetzen sollen. Über das Jahr gesehen kommen da 1 ½ bis 2 Tage Arbeit Woche nur allein für den Bundesverband zustande.

Vom Arbeits- und Politikstil sind wir uns mit dem gesamten Vorstand einig, dass die Politik der ausgestreckten Hand und des konstruktiven Dialogs der Maßstab unserer Haltung gegenüber unseren Partnern in der Zahnärzteschaft, der Politik und der Industrie sein wird.

Wir sind uns sicher, dass mit dieser Attitüde ein neuer, kräftiger Aufschlag gelingen kann, für uns alle und für die kommende Generation Kolleginnen und Kollegen.

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Quelle: der artikulator - Magazin der Mitteldeutschen Zahntechniker-Innung, Hamburg und Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Westsachsen

Alle bisher erschienenen Ausgaben sind im Mitgliederbereich als PDF-Datei aufrufbar!

Herausgeber:
Zahntechniker-Innungen Berlin-Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Westsachsen
Redaktion Berlin: Obentrautstr. 16/18, 10963 Berlin, Email: info@zibb.de - 030/393 50 36
Redaktion Hamburg: Bei Schuldts Stift 3, 20355 Hamburg, Email: info@zi-nord.de - 040/35 53 43-0
Redaktion Magdeburg: Zum Handelshof 9 39108 Magdeburg info@zisa.de - 0391/73 46 45 5
V.i.S.d.P.: RAin Judith Behra, Geschäftsführerin der Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg

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